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Augsburg
23.-25. April 2024

Bitte vormerken: 06.-08. Mai 2025

Kontroverse Debatte über «Frauen in der Baumpflege»

09. Mai 2018
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Die Geschlechterdebatte hatte in Augsburg erstmals einen größeren Raum eingenommen und war im Kletterforum ein Themenschwerpunkt. Baumpflegerinnen und Baumpfleger diskutierten über Herausforderungen, Vorurteile und Stereotype. Es gab auch positive Beispiele, wie eine geschlechterübergreifende Zusammenarbeit in der Baumpflege ohne Diskriminierung funktionieren kann. „In Finnland arbeiten Frauen seit jeher selbstverständlich in der Baumpflege“, berichtete Marika Pylkkänen, Baumpflegerin und Mitglied der Finnish Arborist Association. Die finnische Arbeitskultur in der Baumpflege sei Frauen gegenüber sehr aufgeschlossen. „Es ist egal, ob eine weibliche oder männliche Baumpflege-Fachkraft den Job macht. Das Ergebnis zählt, nicht das Geschlecht“, so Pylkkänen. Anders sähe dies in Mittel- und Südeuropa aus, argumentierte Anja Erni, die im schweizerischen Roggwil gemeinsam mit einem Kollegen das Baumpflegeunternehmen „Astwerk“ führt. „Hier liegt der prozentuale Anteil der Frauen in den Kletterkursen nach wie vor deutlich unter dem der Männer“. Erni führte dies auf gesellschaftliche Stereotype zurück: „Unser individuelles Verhalten hängt stark von sozialen Normen ab. Das Problem ist nicht die Biologie. Es sind die festgefahrenen Glaubenssätze in unseren Köpfen, die uns urteilen und verurteilen lassen und bestimmen, was wir uns zutrauen. Dies ist kein Frauenproblem, es ist ein Menschheitsproblem“, so das Statement der Schweizerin in ihrem als Rollenspiel inszenierten Vortrag. Sie würde oft gefragt, ob ihr Beruf nicht zu hart sei für Frauen, so Erni weiter. „Meine Antwort darauf ist, dass es ein anstrengender Beruf ist - und zwar für Frauen und für Männer. Und dass es nicht allzu viele Menschen gibt, die dafür geeignet sind. Einige davon sind männlich und einige weiblich. Ich wünsche mir, dass ganz viele Frauen die Norm-Hürde überwinden und statt Kindergärtnerin oder Büro-Angestellte Baumpflegerin werden!“

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